Peer-Dialoge
Der Dialog ist eine der Säulen, auf der die Arbeit des Deutsch-Französischen Zukunftswerks beruht. Er ist ein unerlässliches Instrument, um die vor Ort identifizierten Lösungen zur Transformation unserer Gesellschaften zu ermitteln und zu verstehen. So leisten die Peer-Dialoge gemeinsam mit der Aktionsforschung den nötigen Beitrag zur Arbeit des Resonanzraums und lenken die Aufmerksamkeit der nationalen politischen Institutionen auf die lokalen Ansätze. Diese Begegnungsräume bringen Akteur:innen mit unterschiedlichem Hintergrund, Profil und den verschiedensten Fachrichtungen zusammen und dienen auch der gemeinsamen Nutzung von Erfahrungswerten, der Reflexion und der Zusammenarbeit der unterschiedlichen Beteiligten.
Die maßgeschneiderten, auf die Interessen der teilnehmenden Initiativen und den Kontext der jeweiligen Thematik zugeschnittenen Dialoge werden zusammen mit jeder:jedem einzelnen Beteiligten im Vorfeld vorbereitet und im Nachgang einer Bewertung unterzogen. Das Zukunftswerk stellt für jeden Austausch eine professionelle zweisprachige Moderation sowie eine Simultanverdolmetschung zur Verfügung.

Die Dialoge finden in den unterschiedlichsten Formaten statt:
- Online oder als Präsenzveranstaltung
- 4 bis 40 Teilnehmende, je nach Thematik und Bedarf
- dynamische Moderationsmethoden
- als einmaliger Dialog oder als regelmäßige Dialogreihe
Welchen Mehrwert bringen die Dialoge …
- Einfacher Zugang zum Erfahrungsaustausch mit anderen einschlägigen lokalen Initiativen
- Inspiration und gegenseitiges Lernen in einem unterschiedlichen Kontext mit ähnlichen Herausforderungen
- Zusammenarbeit mit Akteur:innen unterschiedlicher Profile und Handlungsfelder (aus Verwaltung, Zivilgesellschaft, Politik oder dem akademischen Kontext)
- Identifizierung und besseres Verständnis der Herausforderungen, mit denen lokale Initiativen konfrontiert sind, sowie ihrer Lösungsansätze
- Analyse der Muster, die sich daraus ergeben
- Mitwirkung an der Mobilisierung verschiedener Akteur:innen rund um den sozialen und ökologischen Wandel
Die Dialoge, Schritt für Schritt erklärt:
- Ausloten von Anknüpfungspunkten für einen Dialog: ähnliche oder sich ergänzende Herausforderungen oder Interessen zwischen zwei Initiativen; Bedarf, verschiedene Interessenträger:innen an einen Tisch zu bringen; von Partnerinitiativen bekundetes Interesse usw.
- Vorbereitung des Dialogs: Sondierungsgespräche mit Teilnehmenden, Gestaltung des Formats und der Moderationsmethoden, themenorientierte Forschung und Erstellung von einführenden Dokumenten für die Teilnehmenden
- Dialog: das Team des Zukunftswerks stellt den Rahmen für einen dynamischen, konstruktiven und auf die Interessen der Teilnehmenden zugeschnittenen Austausch sicher
- Evaluierung durch die Teilnehmenden und gemeinsame Reflektion zum Ablauf des Dialogs
- Auswertung und Evaluierung von Inhalten und Ablauf des Dialogs durch das Team des Zukunftswerks
Bisherige Dialogreihen
- Teilnehmende aus Nebelschütz, Sieben Linden/Schloss Tempelhof/Lebensgut Cobstädt/Mittendrin Leben (Ökodörfer des Netzwerks „Leben in Zukunftsfähigen Dörfern“), Loos-en-Gohelle
- 3 Online-Dialoge
- Januar-Juni 2021
Die Teilnehmenden haben sich als Wegbereiter:innen der Transformation auf lokaler Ebene über ihre Erfahrungen mit neuen Modellen der Zusammenarbeit und einer neuen Verantwortungsgemeinschaft zwischen Kommunen und Bürger:innen ausgetauscht.
- Teilnehmende aus Marburg, Konstanz, Lindau, Erlangen, La Rochelle
- 4 Online-Dialoge
- April-September 2021
Welche Governance-Modelle für den Übergang zur CO2-Neutralität nutzen? In dieser Dialogreihe kamen Akteur:innen mit unterschiedlichen Profilen (Kommunen, Zivilgesellschaft, Hochschulen) aus mehreren deutschen und französischen Städten zusammen, die im Bereich CO2-Neutralität tätig sind. Sie haben sich über neue Formate ausgetauscht, die für eine enge Zusammenarbeit der Kommunen mit den Bürger:innen für den ökologischen Wandel erforderlich sind.
- Teilnehmende aus Loos-en-Gohelle, Zeitz, Hohenmölsen
- 1 Online-Dialog
- Mai 2021
Die Städte Zeitz und Hohenmölsen (Burgenlandkreis) bereiten den Strukturwandel in Verbindung mit dem Kohleausstieg im Jahr 2038 vor. Im Rahmen dieses Dialogs hatten sie die Möglichkeit, mit Vertreter:innen aus Loos-en-Gohelle zu einem Erfahrungsaustausch über diesen Wandel zusammenzutreffen. Den Übergang von der Kohle zur nachhaltigen Entwicklung hat die südfranzösische wegbereitende Gemeinde seit der Schließung der Bergwerke im Jahr 1986 vollzogen. Im Mittelpunkt des Austauschs standen zwei Themenbereiche: kulturelle Trauerarbeit rund um die vergangenen Blütezeiten des Bergbaus und Einbindung von Bürger:innen in die Umgestaltung dieses Gebietes.
- Teilnehmende: Mouans-Sartoux, Nebelschütz, Loos-en-Gohelle, Ernährungsrat Marburg, Ökodörfer des Netzwerkes „Leben in Zukunftsfähigen Dörfern“
- 2 Online-Dialoge
- Juli 2021
Die Teilnehmenden haben sich unterschiedlichen Möglichkeiten zugewandt, lokale Wirtschaftskreisläufe auszubauen. Die Gemeinde Mouans-Sartoux teilte ihre Erfahrungen im Ausbau eines lokalen Ernährungskreislaufes. Nebelschütz gab einen anderen Einblick in Möglichkeiten zum Ausbau lokaler Kreisläufe: Durch den Aufbau eines lokalen Ökokontos schafft es die Gemeinde, ihren ökologischen Umbau zu finanzieren. Diese Dialogreihe ermöglichte den Austausch zu unterschiedlichen innovativen Ansätzen für die Verantwortungsübernahme auf lokaler Ebene bei der Gestaltung lokaler Wirtschaftskreisläufe.
- Teilnehmende aus Dünkirchen, Burgenlandkreis
- 3 Online-Dialoge
- Oktober-Dezember 2021
Bei dieser Dialogreihe wurden zwei öffentliche Einrichtungen zusammengeführt, die den industriellen Wandel in ihrem Gebiet begleiten: Euraénergie (Dünkirchen) und die Stabsstelle Strukturwandel (Burgenlandkreis). Bei dem Austausch standen Kontext sowie Handlungsrahmen der beiden Einrichtungen im Vordergrund (Strukturen, Finanzierung, Priorisierung). Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Rahmenbedingungen konnten die zahlreichen Hindernisse und damit auch die unterschiedlichen Möglichkeiten hin zu einer industriellen Transformation aufgezeigt werden.