Eine ehrgeizige Energiewende im Gebäudesektor verbindet technisches Know-how und Partizipation
Was Metz auszeichnet
Metz hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Um diese zu erreichen, werden große Infrastrukturprojekte in Angriff genommen. Im Bereich der energetischen Gebäudesanierung ist die von dem Gemeindeverband Eurométropole de Metz finanzierte Energieagentur Agence Locale de l'Energie et du Climat du Pays Messin die wichtigste Anlaufstelle für Privatpersonen und Wohnungseigentümergemeinschaften geworden, die Sanierungen durchführen möchten.
Die Gebietskörperschaft verfügt außerdem über das viertgrößte Fernwärmenetz Frankreichs mit einer Länge von 140 Kilometern. Ganze 60 Prozent der Energieversorgung werden durch erneuerbare Energie und Abwärme (énergies renouvelables et de récupération, kurz: EnR&R) gedeckt, die damit 48.000 Wohneinheiten beliefert. Darüber hinaus machen die Stadtverwaltung Metz und der Gemeindeverband die Versorgung mit lokal erneuerbarer Energie zu ihrer Priorität: In einer gemeinsam verwalteten Abteilung werden die Kompetenzen zu diesen Themen durch die Neueinstellung von Personal gebündelt und erweitert.
Die Stadtverwaltung Metz betont insbesondere die Querschnittsaufgabe dieser Abteilung: Die für die Energiewende zuständigen Teams arbeiten eng mit den Beauftragten für digitale Technologien und Smart City zusammen, um Innovationen im Sinne der Strategieförderung zu entwickeln. Bei der Ausarbeitung des zweiten lokalen Klima-Luft-Energie-Plans PCAET wurden die Bürger:innen direkt miteinbezogen: unter anderem in Workshops, die von dem Innovationslabor der Stadt, MLab, mit innovativen Techniken durchgeführt wurden.
Bei der Energiewende in Metz wird auch die Relevanz von Biodiversität berücksichtigt: die Erhaltung von Grünflächen und die neuen Begrünungsmaßnahmen werden als Unterstützung der Energiesparmaßnahmen auf Stadtteilebene betrachtet. Zusätzlich arbeiten die Dienststellen daran, die Erzeugung von erneuerbarer Energie ganz ohne negative Auswirkungen auf die ökologische Vielfalt möglich zu machen. Seit dem Jahr 2023 werden deshalb 3.300 Quadratmeter Solarzellen auf städtischen Gebäuden angebracht, um den Eigenverbrauch der Kommune zu decken.
Mehr erfahren über Metz
Die Wirtschaft der Region Metz ist durch die örtliche Nähe zu Luxemburg geprägt. Im Jahr 2022 pendelten 11 Prozent der Erwerbstätigen aus der Stadt täglich über die Grenze zu ihrer Arbeitsstelle. Der größte private Arbeitgeber im Einzugsgebiet ist die Groupe PSA mit ihren Werken in Metz-Borny und Trémery.
Die Stadt Metz wird seit 2020 von François Grosdidier (Divers droite - DVD) regiert, der im selben Jahr auch zum Vorsitzenden des Gemeindeverbands Eurométropole de Metz gewählt wurde. Er setzt sich stark für umweltpolitische Belange ein und hat insbesondere die Stadtbegrünung und die Förderungen von Solaranlagen zu seinen Prioritäten für das Jahr 2023 erklärt.
1956: Inbetriebnahme des Fernwärmenetzes von Metz
2011: Gründung der Klimaagentur Agence Locale du Pays Messin
2016: Ausarbeitung des ersten regionalen Klima-Luft-Energie-Plans PCAET
2023: Beginn der großflächigen Installation von Solarpaneelen auf kommunalen Gebäuden
Interesse des Deutsch-Französischen Zukunftswerks
Ein zentraler Aspekt der Überlegungen in Metz ist, wie die Transformation durch ein überzeugendes Transformationsnarrativ (récit de transformation) den Bürger:innen vermittelt werden kann. Denn dadurch können Verhaltensänderungen in der Bevölkerung beschleunigt und die Akzeptanz für die Umbauten der Infrastruktur erhöht werden. Hier kann das Deutsch-Französische Zukunftswerk von konkreten Beispielen in Metz lernen, die eine Kultur der Partizipation zwischen gewählten Vertreter:innen, Verwaltung und Bürger:innen vor Ort bereits ermöglichen.