Innovation in Pau für eine globale Energiewende auf allen Ebenen
Was Pau auszeichnet
Pau setzt sich mit dem lokalen Klima-Luft-Energie-Plan PCAET, der 2019 von der von der agglomeration Pau-Béarn-Pyrénées (Ballungsraum Pau und Umgebung) verabschiedet wurde, ehrgeizige Ziele für die energetische Sanierung von Wohngebäuden. Um diese Ziele zu erreichen, unterstützt das Beratungszentrum Maison de l'Habitat Hausbesitzer:innen, indem es sie über Beihilfen der nationalen Service-Stelle für energetische Sanierung France Rénov sowie über Fördermittel der Kommunen informiert.
Die Energiewende in Pau soll so gestaltet werden, dass möglichst viele Menschen von den geplanten Sanierungen profitieren. Das nördlich des Stadtzentrums gelegene Viertel Saragosse hat als erstes Viertel Frankreichs dafür 2015 eine Vereinbarung mit der nationalen Agentur für Stadterneuerung (agence nationale pour la rénovation urbaine, kurz: ANRU) unterzeichnet. Der Stadtteil wird von dem wasserstoffbetriebenen Transportsystem Fébus an die Innenstadt angebunden, ist an das Fernwärmenetz angeschlossen und trägt die Auszeichnung für leistungsstarke Ökoquartiere als Ecoquartier - Haute performance énergétique. Dadurch werden die gemeinsamen Bemühungen der Stadt, die Energiewende mit der Aufwertung benachteiligter Stadtteile zu verbinden, zu einem prestigeträchtigen Projekt.
Das Fernwärmenetz, das zwischen 2019 und 2023 schrittweise in Betrieb genommen wurde, wird derzeit zu 75 Prozent mit erneuerbarer Energie und Abwärme (ER&R) gespeist. Diese Investition war das Ergebnis eines starken politischen Durchsetzungsvermögens. Es soll dazu beitragen, das Ziel der Reduzierung von Treibhausgasemissionen im Wohnungsbausektor bis 2040 um 67 Prozent zu erreichen. Ergänzend zu den technischen Lösungsansätzen bemüht sich die Stadt, die Bevölkerung zu Verhaltensänderungen zu motivieren: Bei unterhaltsamen Veranstaltungen werden die Bürger:innen dazu ermuntert, einen sparsamen Umgang mit Energie zu pflegen.
Mehr erfahren über Pau
Der Gemeindeverband erlebte seinen wirtschaftlichen Aufschwung in der Nachkriegszeit dank der Entdeckung des Gasvorkommens in Lacq. Wichtige Akteure der Gasindustrie wie Total Energies siedelten sich in der Region an und prägen bis heute die lokale Wirtschaft.
Der Gemeindeverband Communauté d'agglomération Pau Béarn Pyrénées (kurz: Agglomeration Pau) wurde 2017 gegründet und umfasst 31 Kommunen; Verwaltungssitz ist die Stadt Pau. Seit 2014 werden der Gemeindeverband und die Stadt Pau von François Bayrou geleitet, der 2007 die Partei MoDem (Mouvement démocrate) gegründet hat.
2015: Unterzeichnung der ANRU-Vereinbarung für die Sanierung des Stadtteils Saragosse
2018: Verabschiedung des ersten lokalen Klima-Luft-Energie-Plans von Pau-Béarn-Pyrénées
2019: Inbetriebnahme der ersten Fébus-Linie
2019 bis 2023: Ausbau des Fernwärmenetzes
Interesse des Deutsch-Französischen Zukunftswerks
Sämtliche Projekte, die Pau in jüngster Zeit in Angriff genommen hat – die energetische Sanierung von Wohnungen, die Inbetriebnahme des Fernwärmenetzes, der wasserstoffbetriebene Fébus – sind mit großen finanziellen, technischen, politischen und sozialen Herausforderungen verbunden. Vor welchen Herausforderungen stehen Kommunen, die in einem derart großen Maßstab investieren? Wie kann eine Versorgung mit nachhaltiger Energie gewährleistet werden? Wie kann sichergestellt werden, dass alle Bürger:innen von der Energiewende profitieren? Diese Fragen leiten den Austausch zwischen den Verantwortlichen des Ballungsraums Pau und den französischen und deutschen kommunalen Initiativen im Rahmen unserer Kooperation.
Pau in Bildern
