Interkommunale Wärmeplanung
Was den Landkreis Lörrach auszeichnet
Was ist der beste Weg zu einer klimafreundlichen Wärmeversorgung? Mit dem Wärmeplanungsgesetz soll die kommunale Wärmeplanung zu einem bundesweiten Standard werden, um diesen Weg zu ermitteln. Zahlreiche Kommunen führen die Wärmeplanung in naher Zukunft ein. Einige wenige haben sich bereits auf den Weg gemacht – so wie der baden-württembergische Landkreis Lörrach. Mit seinem Pilotprojekt „Unternehmensunabhängige Interkommunale Wärmeplanung“ bündelt er die Wärmeplanung von gleich 35 Städten und ist damit Vorreiter der interkommunalen Wärmeplanung.
Umstellung auf erneuerbare Energieträger
Im Januar 2021 startete im Landkreis Lörrach das Pilotprojekt Unternehmensunabhängige Interkommunale Wärmeplanung. Ziel der Region ist dabei, ihre aktive Energie- und Klimaschutzpolitik weiterzuführen und an dem noch unausgeschöpften Potenzial in der Wärmewende zu arbeiten. Dabei ist die Umstellung der hauptsächlich noch fossilen Energieversorgung auf erneuerbare Energieträger entscheidend.
Szenarien für einen klimaneutralen Gebäudebestand bis 2040
Der Landkreis Lörrach ist der erste Landkreis in Baden-Württemberg, der mit dem Projekt ein Szenario entwickelte, um bis 2040 einen klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen. Die Entwicklung und Umsetzung des Pilotprojekts erfolgte unter Landesförderung, gemeinsam mit dem Steuerungskreis aller 35 Städte und Gemeinden und durch das beauftragte Projektkonsortium von Fachplaner:innen (endura kommunal GmbH, greenventory GmbH und ifok GmbH). Mit Hilfe von Datenerhebungen sowie einer Bestands- und Potenzialanalyse konnte der Landkreis ermitteln, wie sich der Wärmebedarf zukünftig entwickeln wird und darstellen, welche Versorgungsstruktur nötig ist, um diesen Bedarf vollständig klimaneutral zu decken. Die Daten zeigen: Der Landkreis Lörrach hat ausreichend Potenzial für eine klimaneutrale Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energien.
Mehr erfahren über Lörrach
Zentral in Europa gelegen ist der Landkreis Lörrach der einzige in Deutschland und Baden-Württemberg, der zugleich an die Nachbarländer Schweiz und Frankreich grenzt und somit in unmittelbarer Nähe zu zwei der wichtigsten europäischen Handelspartner liegt. Die zahlreichen erfolgreichen Unternehmen vor Ort beweisen, dass der im Dreiländereck gelegene Landkreis ideale Voraussetzungen für die Entwicklung neuer Marktchancen und Expansionen birgt.
Aufgrund seiner besonderen topografischen, aber auch wirtschaftlichen Situation, besteht im Landkreis Lörrach ein vielfältiges Angebot an unterschiedlichen, technisch-wirtschaftlich erneuerbaren Energiequellen. Dazu zählen die weit ausgebaute Wasserkraft sowie ein hohes Flächenpotenzial für PV und Windkraft.
Landrätin ist seit 2012 die parteilose Marion Dammann. Die CDU ist stärkste Partei im Landkreis, gefolgt von den Grünen, den Freien Wählern und der SPD.
Januar 2021: Kick-Off Treffen zum Pilotprojekt Unternehmensunabhängige interkommunale Wärmeplanung mit Teilnahme aller 35 Städte und Gemeinden
November 2022: Veröffentlichung des Abschlussberichts nach Verabschiedung des interkommunalen Wärmeplans im August 2022
Landkreis Lörrach gewinnt beim Bundeswettbewerb Klimaaktive Kommune
2022 für die interkommunale Wärmeplanung in der Kategorie 1 Ressourcen- und Energieeffizienz
Juni 2023: Die Daten zur Wärmeplanung des Landkreises sind im Geoportal online aufrufbar
Interesse des Deutsch-Französischen Zukunftswerks
Als deutschlandweit erste interkommunale Wärmeplanung kann die Wärmewendestrategie des Landkreises Lörrach als Leuchtturmprojekt und Vorbild für ähnliche Vorhaben in der Zukunft stehen. Wie dem Landkreis diese Koordination mit 35 Kommunen gelingt und welche Rolle die Kommunikation mit verschiedenen Akteur:innen dabei spielt, ist auch für andere Städte in Deutschland und Frankreich interessant. In unserem dritten Arbeitszyklus (2023/2024) arbeiten wir daher eng mit dem Landkreis Lörrach zusammen, um andere Akteur:innen zu inspirieren und Handlungsempfehlungen für die Regierungen beider Länder zu formulieren.