Starke Instrumente für die Energie- und Wärmewende vor Ort
Deutschland und Frankreich gehören zu den vier größten Verursachern von Treibhausgasemissionen in der Europäischen Union. Da Energieerzeugung und -verbrauch über die Hälfte dieser Emissionen verursachen, ist die Energiewende der größte Hebel für die europäische Klimaneutralität.
Kommunen als Schlüsselakteure der Energiewende
Das Zukunftswerk hat untersucht, wie die Umsetzung der Energiewende in den Kommunen Deutschlands und Frankreichs vorankommt. Die Praxis zeigt: Es ist möglich, Klimaziele ambitioniert und gleichzeitig sozialverträglich zu verfolgen. Einen deutsch-französischen Vergleich und konkrete Aktionsvorschläge für die Regierungen in beiden Ländern bieten neun praxisnahe Handlungsempfehlungen.
Deutsch-französischer Austausch fördert Umdenken
Erfolgsmodelle wie das nicht gewinnorientierte Wärmenetz in Tamm mit 80 Prozent Anschlussquote oder das französische Netzwerk SERAFIN zeigen, wie Klimaschutz sozialverträglich gelingen kann. SERAFIN unterstützt Sanierungen und bietet Drittfinanzierungen, die in Deutschland noch fehlen. Es sind diese Gelingensbeispiele aus dem anderen Land, die als Inspiration für die Handlungsempfehlungen dienen.
Nun ist politisches Handeln gefragt, um die Umsetzung in den Kommunen zu gewährleisten. „Deutschland und Frankreich haben etliche Maßnahmen verabschiedet, um ihre Energiesysteme zu transformieren, Emissionen zu senken und Energiesicherheit zu gewährleisten“, erklärt Sabine Buis, französische Co-Direktorin des Zukunftswerks. Prof. Frank Baasner, deutscher Co-Direktor, ergänzt: „Die angespannten politischen Rahmenbedingungen sollten uns nicht hindern, ambitionierte Schritte zu gehen.“
Die neun Handlungsempfehlungen adressieren die lokale Stromproduktion aus Wind und Sonne, die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung, energetische Gebäudesanierung und Energiesuffizienz. Sie sind ab sofort online verfügbar.
Über das Deutsch-Französische Zukunftswerk
Das Deutsch-Französische Zukunftswerk ist in Artikel 22 des Aachener Vertrags verankert. Sein Ziel ist es, sich mit gesellschaftlichen Transformationsprozessen beider Länder auseinanderzusetzen. Dafür bringt es Interessengruppen und relevante Akteure aus Zivilgesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft aus Deutschland und Frankreich zusammen. Auf der Grundlage lokaler Erfahrungen und eines intensiven Dialogs mit den Akteuren beleuchtet das Deutsch-Französische Zukunftswerk die ökologischen, sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen, um gemeinsame Lösungsansätze zu entwickeln. Es formuliert Vorschläge für die nationale Politik beider Länder.
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Foto: © Johanna Fischer Photography
Stephanie Hesse ist seit 2023 Referentin für Pressearbeit beim Deutsch-Französischen Zukunftswerk. Sie studierte Medienwissenschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Université Paris 1 – Panthéon Sorbonne, bevor sie als Journalistin und Redakteurin für verschiedene deutsch-französische Medien tätig war. Von 2010 bis 2021 koordinierte sie die Webprojekte der Goethe-Institute Frankreich
und beriet als selbständige Contentstrategin gemeinnützige Organisationen mit Themenschwerpunkt Nachhaltigkeit.