Unser Auftrag
Voneinander lernen. Zukunft gestalten.
In ganz Europa fragen wir uns: Wie können unsere Städte klimaneutral werden? Wie können wir dort Infrastrukturen aufrechterhalten, die für unser Gemeinwohl notwendig sind? Wie kann ich als Bürger:in bei der Lösungssuche mithelfen? Ein Blick nach Deutschland und Frankreich offenbart, dass lokale Initiativen bereits konkrete Ideen für eine zukunftsfähige Gesellschaft und die dafür notwendigen Transformationsprozesse entwickeln.
Das Zukunftswerk versteht sich als Mittler zwischen den Akteuren des sozial-ökologischen Wandels beider Länder. Damit reiht es sich einerseits in eine lange Tradition der deutsch-französischen Beziehungen und der daraus entstandenen Institutionen ein. Andererseits möchte es mit seiner Arbeitsweise Innovation gestalten: Es bringt lokale Initiativen aus Deutschland und Frankreich ins Gespräch, analysiert mit ihnen gemeinsam die Erfolgsrezepte und die Hindernisse, die einer gelingenden Transformation im Weg stehen und diskutiert mögliche Lösungen dafür. Das Zukunftswerk trägt zu dieser Vernetzung bei, indem es mit seiner Feldforschung wichtige Daten liefert, Sprachbarrieren auflöst und Räume für Austausch schafft – für Akteur:innen, die sonst vielleicht nicht zueinander gefunden hätten.
Diesen Akteuren des gesellschaftlichen Wandels möchte das Zukunftswerk eine Stimme geben, sie gegenseitig stärken und die Regierungen beider Länder inspirieren. Denn aus lokalen Erfahrungen können sie nützliche Lehren für die nationale Ebene ziehen.
Der Dialog findet in diesem Prozess sowohl horizontal – unter deutschen und französischen kommunalen Initiativen – als auch vertikal statt – im Austausch mit Verwaltung, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik. Aus diesen Diskussionen resultieren Handlungsempfehlungen für die deutsche und französische Regierung auf Landes- oder Bundesebene.
Deutsch-französische Zusammenarbeit stärken.
Das Deutsch-Französische Zukunftswerk wurde durch den Vertrag von Aachen ins Leben gerufen. Dieser im Januar 2019 von Präsident Macron und Bundeskanzlerin Merkel unterzeichnete Vertrag knüpft an den Élysée-Vertrag von 1963 an. Er zielt darauf ab, die deutsch-französische Zusammenarbeit und Integration durch die Förderung eines besseren gegenseitigen Verständnisses zu stärken. Damit war auch der Grundstein für die Arbeit des Deutsch-Französischen Zukunftswerks gelegt.
Die Arbeit des Deutsch-Französischen Zukunftswerks ist in Artikel 22 des Vertrags verankert. Auf dem Gipfel von Toulouse im Oktober 2019 wurde der Auftrag des Zukunftswerks nochmals vertieft, als ein Projekt, das sich „den Transformationsprozessen in unseren Gesellschaften widmen und sich dabei unter anderem von der VN-Nachhaltigkeitsagenda 2030 leiten lassen wird. [...] Das Forum wird Experten, Interessensvertretern sowie Bürgerinnen und Bürgern als Plattform für den Austausch zu grundlegenden Fragen rund um die Themen Soziales, Umwelt, Technologie und Wirtschaft dienen.“
Gilles de Margerie, Generalkommissar des Regierungsinstituts France Stratégie, und Prof. Dr. Patrizia Nanz, damals Direktorin des IASS Potsdam - jetzt RIFS Potsdam, übernahmen die Leitung des Gemeinsames Sekretariats. Im April 2022 wurde Prof. Dr. Frank Baasner zum Direktor des deutschen Sekretariats berufen. Ein Lenkungskreis berät das Sekretariat und kommt zweimal jährlich zusammen. Der Lenkungskreis besteht aus 16 Mitgliedern, darunter Regierungs- und Parlamentsvertreter:innen, Vertreter:innen der Zivilgesellschaft, Wirtschaftsakteure und Wissenschaftler:innen.