Das Deutsch-Französische Zukunftswerk organisiert Dialoge zwischen deutschen und französischen Kommunen und leitet daraus politische Handlungsempfehlungen ab. In diesen werden lokale Praxiserfahrungen mit nationalen Sichtweisen vereint, um ökologische Transformationsprozesse in beiden Ländern voranzutreiben. Entdecken Sie die Initiativen zweier Städte anhand des Beispiels von Mouans-Sartoux und der sorbischen Gemeinde Nebelschütz, die sich für eine nachhaltige und lokale Ernährungsweise einsetzen.
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Ernährung ist zentral für die sozial-ökologische Transformation und dabei ein für Bürger:innen zugängliches Alltagsthema. Einige Städte und Gemeinden in Deutschland und Frankreich haben das Potenzial einer innovativen lokalen Politik für nachhaltige Ernährung erkannt und spannende Ansätze entwickelt und erprobt. Dabei stoßen sie jedoch auf strukturelle Barrieren, die nicht auf der kommunalen Ebene zu beseitigen sind. Das Deutsch-Französische Zukunftswerk hat zu den Chancen und Hemmnissen lokaler Ernährungswenden recherchiert und engagierte Kommunen beider Länder miteinander in Austausch gebracht. Gemeinsam mit Expert:innen aus der Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft hat es darüber hinaus die Handlungsempfehlung „Entwicklung lokaler und nachhaltiger Ernährungssysteme priorisieren“ mit fünf Aktionsvorschlägen an die nationalen Regierungen entwickelt. Diese Studie versteht sich als Hintergrundpapier zur Handlungsempfehlung. Anhand des konkreten Beispiels von Mouans-Sartoux und anderen Kommunen beschreibt es die Potenziale einer nachhaltigen kommunalen Ernährungspolitik und liefert – aus der konkreten lokalen Praxis heraus –
das Hintergrundwissen für jeden der fünf Aktionsvorschläge.
Die nordfranzösische Kleinstadt Loos-en-Gohelle mauserte sich nach dem Kohleausstieg 1986 von einer ehemaligen Bergbauhochburg zur Modellkommune für Nachhaltigkeit. Weniger bekannt ist die Bedeutung von kulturpolitischen Maßnahmen in diesem Strukturwandel: Während in anderen Kommunen des Nordfranzösischen Kohlereviers die Kulturpolitik eingesetzt wurde, um das Image der Region zu verändern, zielte Loos-en-Gohelle darauf ab, die lokale Bevölkerung in den sozial-ökologischen Transformationsprozess mit einzubinden. Partizipative Kulturarbeit wurde somit zum Instrument der Emanzipation. Jedoch scheinen die Möglichkeiten einer Mobilisierung der Bevölkerung in den letzten Jahren an einem Wendepunkt angelangt zu sein. Loos-en-Gohelle steht vor der Herausforderung, neue Formen der kulturellen Teilhabe aufzubauen, um zu verhindern, dass die Dynamik nachlässt.
Kommunales Handeln für Klimaschutz und -anpassung ist von zentraler Bedeutung für eine gelungene sozial-ökologische Transformation in Europa. Die Erfolge und Herausforderungen auf lokaler Ebene sollten Länder und Bund dazu anregen, die Finanzierung kommunaler Klimamaßnahmen anzupassen und effektiver zu gestalten. Dieses Video stellt dazu die Aktionsvorschläge des Deutsch-Französischen Zukunftswerks vor. Sie basieren auf der Analyse von lokalen Erfahrungen in Deutschland und Frankreich und einem intensiven binationalen Austausch.