Rennes im neuen Takt: Weniger Verbrauch durch besseres Zeitmanagement

Seit mehr als zwanzig Jahren erprobt Rennes einen neuen Umgang mit den zeitlichen Abläufen der Stadt. Bereits 2002 gründete die Stadt in der Bretagne ein bureau des temps, ein Zeitbüro, um den Takt in der Region besser zu organisieren. Eine der bekanntesten Maßnahmen: den Beginn der Vorlesungen an der Universität um eine Viertelstunde nach hinten zu verschieben, wodurch sich die Auslastung der Metro zu den Stoßzeiten halbiert hat – eine weitaus wirtschaftlichere und umweltfreundlichere Lösung als die Einführung neuer U-Bahnen.
Zeitmanagement betrifft aber nicht nur den Verkehr. In den sich wandelnden Stadtvierteln wird Suffizienz auch in Quadratmetern gemessen: Um bestehende Gebäude besser zu nutzen, arbeitet das Zeitbüro in Rennes vor allem mit Schulen zusammen, deren Räumlichkeiten die meiste Zeit leer stehen und für andere Zwecke genutzt werden könnten. Demnächst wird ein „Chronotopie-Kit“ eine gebrauchsfertige Methodik anbieten, die den Kommunen dabei helfen soll, die Nutzung des öffentlichen Raums besser zu organisieren.
Diese Art der sozialen Innovation wird auch an anderen Orten in Frankreich getestet: Rund dreißig Gebietskörperschaften haben bereits Zeitbüros eingerichtet. Denn ökologischer Wandel wird nicht allein durch neue Technologien erreicht. Um unseren Ressourcenverbrauch zu reduzieren, müssen wir auch soziale Innovationen fördern, die wiederum Organisationsmodelle und zeitliche Abläufe hinterfragen.
Am 18. März 2025 von 12:30 bis 13:30 Uhr wird Hélène Réveillard, Leiterin des Zeitbüros in Rennes, im Rahmen der Transformationsküche über ihre Erfahrungen berichten und erläutern, wie Städte besser organisiert werden können, um Ressourcen und öffentliche Räume intelligenter zu nutzen.
Transformationsküche
Mit der Transformationsküche möchten wir einen Raum öffnen, um uns ähnlich wie beim ungezwungenen Plaudern in der Kaffeeküche zu Fragen aus dem Themenkomplex „Kommunale Wärmewende: planen, renovieren, reduzieren“ auszutauschen.
Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Französisch statt und wird simultan gedolmetscht.