Das Deutsch-Französische Zukunftswerk übergibt seine ersten Handlungsempfehlungen anlässlich des Deutsch-Französischen Ministerrats
Trotz eines sehr vollen Terminkalenders kamen Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anna Lührmann, Staatsministerin für Europa und Klima im Auswärtigen Amt und Beauftragte für die deutsch-französische Zusammenarbeit, sowie Laurence Boone, Staatssekretärin für Europa-Angelegenheiten im französischen Außen- und Europaministerium, um das Deutsch-Französische Zukunftswerk zusammen.
Bei dem Treffen mit Gilles de Margerie und Frank Baasner, Co-Direktoren des Deutsch-Französischen Zukunftswerks, übergaben sie den Ministerinnen die politischen Handlungsempfehlungen des Zukunftswerks und tauschten sich über das Forschungsthema des aktuellen Arbeitszyklus, nachhaltige Stadtentwicklung, aus.
Am Tag darauf, dem 23. Januar 2023, stellten die beiden Co-Direktoren die Handlungsempfehlungen auch dem Vorstand der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung (DFPV) in der französischen Nationalversammlung vor. Bei dieser Gelegenheit präsentieren sie den beiden Vorstandsvorsitzenden der DFPV, Brigitte Klinkert und Nils Schmid, eine Übersicht und Zusammenfassung des laufenden Projekts.
Die Handlungsempfehlungen des Zukunftswerks aus dem ersten Arbeitszyklus sind das Ergebnis eines Austauschs mit und zwischen Gebietskörperschaften beider Länder zu den zwei Hauptthemen „wirtschaftliche und soziale Resilienz“ und „ökologischer Wandel“. Die Erfahrungen dieser und weiterer Gemeinden, die vor allem während der vom Zukunftswerk organisierten Peer-Dialoge geteilt wurden, trugen unmittelbar zur Entwicklung der ersten Empfehlungen bei. Diese betreffen unter anderem die Finanzierungsinstrumente für Klimaschutzmaßnahmen der Kommunalverwaltungen und die Ressourcen für ein effektives Monitoring der Treibhausgasemissionen. Lokale und nachhaltige Ernährungssysteme sind ebenfalls Gegenstand konkreter Handlungsempfehlungen, die sich sowohl an die nationalen Regierungen beider Länder als auch an das europäische Vergaberecht richten. Nach dem Vorbild von Loos-en-Gohelle in Frankreich und Zeitz in Deutschland schlägt das Zukunftswerk auch konkrete Ideen zur Stärkung lokaler partizipativer Kulturarbeit vor – ein wichtiger und oft unterschätzter Hebel, um gemeinsam mit den Einwohner:innen eine positive sozial-ökologische Transformation einzuleiten.
Auch der derzeit laufende zweite Arbeitszyklus des Zukunftswerks, der sich mit den Herausforderungen nachhaltiger Stadtentwicklung befasst, stützt sich auf die Beteiligung von Gebietskörperschaften und deren Erfahrungen vor Ort.
Zitate der beiden Direktoren
„Unsere europäischen Gesellschaften stehen vor enormen Herausforderungen. Die Transformationsprozesse, insbesondere im Bereich des Klimawandels, betreffen alle Bürgerinnen und Bürger. Das Deutsch-Französische Zukunftsforum hat seine Empfehlungen auf der Grundlage lokaler Erfahrungen erarbeitet. Das Ziel dieser Empfehlungen? Die deutsche und die französische Regierung zu unterstützen, um die notwendigen Veränderungen für nachhaltigere und widerstandsfähigere Gesellschaften zu beschleunigen.“
Prof. Dr. Frank Baasner, Co-Direktor
„Die aktuellen Ereignisse zeigen es deutlich: Die deutsch-französische Zusammenarbeit ist wichtiger denn je. Präsident Macron und Bundeskanzler Scholz haben dies erneut betont. Sie möchten bei konkreten deutsch-französischen Projekten, die von der Zivilgesellschaft getragen werden, noch weiter gehen. Das Deutsch-Französische Zukunftswerk fügt sich voll und ganz in diesen Ansatz ein.“
Gilles de Margerie, Co-Direktor
Kontakt:
Foto: Sina Villinger
Stephanie Hesse ist seit 2023 Referentin für Pressearbeit beim Deutsch-Französischen Zukunftswerk. Sie studierte Medienwissenschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Université Paris 1 – Panthéon Sorbonne, bevor sie als Journalistin und Redakteurin für verschiedene deutsch-französische Medien tätig war. Von 2010 bis 2021 koordinierte sie die Webprojekte der Goethe-Institute Frankreich
und beriet als selbständige Contentstrategin gemeinnützige Organisationen mit Themenschwerpunkt Nachhaltigkeit.