Energetische Gebäudesanierung - Mit unterschiedlichen Akteur:innen an einem Strang ziehen
Die energetische Sanierung von Gebäuden steht vor der Herausforderung, unterschiedliche Akteur:innen wie Stadtverwaltung, Energieversorger und Hauseigentümer:innen erfolgreich einzubinden. Dabei gibt es keine Blaupause – die Ausgangslage unterscheidet sich von Ort zu Ort. Eigentumsstrukturen oder die Rolle der Energieversorger variieren.
In diesem Dialog widmeten wir uns der Frage, welche Instrumente Städten ermöglichen, erfolgreich mit Schlüsselakteur:innen der Sanierung zusammenzuarbeiten.
Wir begannen mit einem Fallbeispiel aus Chemnitz. In Chemnitz treiben Stadt, lokaler Energieversorger und Technische Universität seit 2013 gemeinsam die Sanierung im Gründerzeitviertel Brühl voran. Nach zehn Jahren präsentieren sie das beeindruckende Ergebnis, dass 90% der Häuser saniert sowie 230 Gebäude an ein modernes Wärmenetz angeschlossen wurden. Gleichzeitig reduzierte sich der Leerstand innerhalb von 10 Jahren von 80% auf 10%.
Aufbauend auf diesem Beispiel blickten wir in die Praxis weiterer Kommunen aus Frankreich und Deutschland. Wir arbeiteten heraus, vor welchen unterschiedlichen Ausgangslagen die Kommunen jeweils stehen und dank welcher kontextspezifischer Instrumente sie die energetische Gebäudesanierung gemeinsam mit Schlüsselakteur:innen erfolgreich gestalten.
Peer-Dialoge
Einer der Grundpfeiler des Deutsch-Französischen Zukunftswerks ist der Dialog. Dieser ist ein wichtiges Instrument, um lokale Lösungen zu identifizieren und zu verstehen. Unsere Dialoge bringen Akteur:innen aus Frankreich und Deutschland zusammen: Mitarbeitende und Menschen in Führungspositionen in kommunalen Verwaltungen, Akteur:innen vor Ort und andere Entscheidungsträger:innen. Diese Räume des Dialogs fördern den gegenseitigen Erfahrungsaustausch, die gemeinsamen Überlegungen und die deutsch-französische Zusammenarbeit.
Die meisten Peer-Dialoge werden online mit einer Dauer von zwei Stunden durchgeführt und bringen 10 bis 20 französische und deutsche Teilnehmende zusammen. Simultane Übersetzungen ermöglichen es, sich in der favorisierten Sprache auszudrücken. Jeder Dialog ist in zwei Teile gegliedert: Zunächst erzählen ein oder zwei Kommunen von ihren Erfahrungen zu dem gewählten Thema und beantworten die Fragen der anderen Teilnehmenden. Der zweite Teil widmet sich einem moderierten Austausch durch das Sekretariat des Zukunftswerks, der sich auf die Themen konzentriert, die die Teilnehmenden vertiefen möchten.