Energy Sharing - Hebel für eine sozial gerechte Energiewende?

Energy Sharing ermöglicht es lokalen Akteuren, Erneuerbare-Energien-Anlagen nicht nur gemeinschaftlich zu betreiben, sondern den erzeugten Strom auch gemeinsam über das lokale Verteilnetz zu nutzen – zu vergünstigten und stabilen Preisen. Während dieses Konzept in Deutschland noch in den Anfängen steckt, findet Energy Sharing in einigen Nachbarländern zunehmend Anwendung. Erste Erfahrungen aus Frankreich zeigen: Bei richtiger Ausgestaltung bietet das Modell zusätzliche Anreize für den Ausbau erneuerbarer Energien. Kritiker befürchten, dass es ein Randphänomen bleiben könnte. Befürworter betonen hingegen das Potenzial, durch Energy Sharing eine aktive Teilhabe an der Energiewende zu ermöglichen und eine gerechtere Energieversorgung auf lokaler Ebene zu fördern.
Am 10. Dezember (12.30 bis 13.30 Uhr) begrüßten wir Océane Lasne in unserer Transformationsküche. Sie ist Ingenieurin für Materialwissenschaften und Werkstofftechnik und hat einen Master in Energiewende und Umweltmanagement im regionalen Raum. Als Expertin für Energy Sharing beim Verein CoopaWatt berät sie kommunale Akteure bei der Projektumsetzung. Sie gab uns Einblicke, wie Energy Sharing in Frankreich bereits erfolgreich zur Bekämpfung von Energiearmut beiträgt und welche Hürden noch zu überwinden sind, um das Modell inklusiver zu gestalten. Im Anschluss an ihren Vortrag luden wir herzlich zum gemeinsamen Austausch ein. Wir haben diskutiert, welche Maßnahmen notwendig sind, damit dieses Instrument auch in Deutschland wirksam zu mehr sozialer Gerechtigkeit beitragen kann.
Transformationsküche
Gute Gespräche und neue Ideen kommen oft außerhalb von klassischen Meetings zustande – zum Beispiel in der Mittagspause. Mit der Transformationsküche möchten wir einen Raum öffnen, um uns ähnlich wie beim ungezwungenen Plaudern in der Kaffeeküche zu Fragen aus dem Themenkomplex „Lokale Energie- und Wärmewende“ auszutauschen.
Die Transformationsküche findet in der Mittagspause statt: allen Teilnehmenden ist es explizit gestattet, während der Veranstaltung zu essen. Wer mag, kann gerne das Büro verlassen und sich aus der Küche zuschalten.
Die Transformationsküche ist ein kurzes, entspanntes Diskussionsformat: Wir treffen uns nur für eine knappe Stunde – genug, um Appetit auf Mehr zu bekommen!
Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Französisch statt und wird simultan gedolmetscht.
Sie haben Fragen zur Veranstaltung? Zögern Sie nicht, auf uns zuzukommen!

Foto: © Johanna Fischer Photography
Robin Denz ist seit Februar 2022 wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Deutsch-Französischen Zukunftswerk. Er hat Interkulturelle Studien (M.A.) an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der École normale supérieure Lyon sowie Umwelt- und Nachhaltigkeitswissenschaften (MSc) an der Lund University studiert. Sein Schwerpunkt bei Letzterem lag auf Klima-Bürger:innenräten, Protestbewegungen und Postwachstumsökonomie. Vor seiner Tätigkeit für das Zukunftswerk arbeitete er beim europäischen Kulturkanal ARTE als Referent für Präsidiumsarbeit und European public affairs. Im Deutsch-Französischen Zukunftswerk liegt ein Schwerpunkt seiner Arbeit auf der Konzeption und Moderation von Dialogveranstaltungen mit und für Akteur:innen der sozial-ökologischen Transformation. Er begleitet und unterstützt kollaborative und ko-kreative Prozesse und setzt interaktive und partizipative Methoden ein, um Räume für Dialog, Austausch und gegenseitiges Lernen zu schaffen.