Klimafolgenanpassung: Wie können lokale und regionale Gebietskörperschaften wirksam einbezogen werden?
Von Sarah Bronsard
Das Unkontrollierbare vermeiden und mit dem Unvermeidbaren umgehen
Je stärker die Auswirkungen der Klimakrise werden, desto dringender wird der Bedarf an Anpassungsfähigkeit: Proaktives Krisenmanagement und die Verringerung der Vulnerabilität von Regionen, um Auswirkungen zu vermeiden und sozioökonomische Risiken zu begrenzen. Kurz gesagt: Das Unkontrollierbare vermeiden und mit dem Unvermeidbaren umgehen.
Cédric Audenis, stellvertretender Generalkommissar von France Stratégie, erinnerte zunächst an den Unterschied zwischen Klimaschutz und Klimaanpassung. Ersterer habe ein klares Ziel: Klimaneutralität bis 2050. Klimaanpassung hingegen, ob kurz- oder langfristig, sei viel schwieriger zu planen und umzusetzen, nicht zuletzt, weil es noch viele Unsicherheiten über die tatsächlichen Auswirkungen gebe.
„Frankreich ist nicht auf den Klimawandel vorbereitet“
Morgane Nicol, Leiterin des Programms „Territories“ bei I4CE, ist der Ansicht: „Frankreich ist nicht auf den Klimawandel vorbereitet“. Zwar würden jedes Jahr rund 50 Milliarden Euro in den Kampf gegen die Klimakrise investiert, doch stelle man sich nie die Frage, ob diese Investitionen angemessen oder anpassungsfähig seien. Ein eher düsteres Bild. Dabei lägen viele Lösungen auf der Hand, wie vielversprechende Initiativen und ein breiter Konsens zeigten.
Die zentrale Rolle der lokalen und regionalen Gebietskörperschaften: Wie kann Anpassungspolitik vor Ort umgesetzt werden?
Mit gutem Willen allein ist diese Mammutaufgabe nicht zu bewältigen: Klimaanpassung muss auch in das Mehrebenensystem integriert werden. Dies erfordert einen regelrechten Governance-Wandel: die lokale und nationale Ebene stärker miteinander verknüpfen, politische Akzeptanz fördern, Finanzierungsmöglichkeiten sichern, private Akteure stärker in die Verantwortung nehmen und querschnittsorientierte Arbeitsweisen in der Anpassungspolitik stärken. Vor allem aber gilt es, administrative Blockaden und Kompetenzkonflikte abzubauen. Kurz gesagt: Der Staat setzt die Norm, die Gebietskörperschaften setzen sie um.
Ein pessimistisches Szenario von +4°C auf französischem Boden erfordert, „alle mit ins Boot zu holen“
Christophe Béchu, Minister für den ökologischen Übergang und territorialen Zusammenhalt, kündigte die Absicht der Regierung an, zwei Szenarien für die französische Klimaanpassungsstrategie zu modellieren, um „Fehlanpassungen“ zu vermeiden: ein „pessimistisches“ Szenario, das von einer Erwärmung von +4°C bis 2100 ausgeht, und ein Szenario von +2°C.
rt geben kann. Die Anpassungsmaßnahmen hängen jedoch in erster Linie von der Fähigkeit der Gebietskörperschaften ab, den auf nationaler Ebene festgelegten Kurs wirksam umzusetzen, so die Schlussbotschaft von Gilles de Margerie, Generalkommissar von France Stratégie.
Im dem Bericht Soutenabilités ! Orchestrer et planifier l’action publique („Nachhaltigkeiten! Öffentliche Politik orchestrieren und planen“) hat France Stratégie Lösungsvorschläge für diese Herausforderungen erarbeitet.
Eine Aufzeichnung der Konferenz ist unter diesem Link verfügbar.