Transformation durch agile Verwaltung

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Ein Platz mit großen Kastanienbäumen, darunter Kleiderstangen, im Hintergrund ein Hochhaus
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Mitten in Giesing wurde mit dem Grünspitz ein gemeinwohlorientierter Freiraum geschaffen. Foto: KulturVERSTRICKUNGEN e.V.
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Die lokale Wärmewende gestalten, öffentliche Räume an den Klimawandel anpassen oder die Mobilitätswende anstoßen – Städte stehen vor großen Transformationsprozessen, um Klimaneutralität und Resilienz zu erreichen. Das Deutsch-Französische Zukunftswerk und das Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS) in Potsdam haben untersucht, wie Verwaltungsprozesse bei Kommunen dem dynamischen Wandel besser gerecht werden können. Die Stadt München entwickelte dafür eine spannende Lösung.
Date de publication / Veröffentlichungsdatum
30.11.2023
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Zukunftswerk und RIFS untersuchen in einer Studie Potenziale des Münchner Handlungsraumansatzes

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Kommunale Prozesse müssen integriert gedacht werden

Bei der Anpassung an den Klimawandel stehen Kommunen unter Zeitdruck. Komplexe Interessenlagen, Silo-Planung, verschiedene Zuständigkeiten und Stadtentwicklungsziele können der schnellen Umsetzung im Weg stehen. Die Stadt München hat mit dem Handlungsraumansatz ein agiles Instrument entwickelt, das diese Herausforderungen besser bewältigen soll.

Das Prinzip: Die Stadtentwicklungsplanung fokussiert sich auf ausgewählte Teile des Stadtgebiets, um dort nachhaltige Stadtentwicklungsziele verstärkt anzustoßen. Eine eigens eingerichtete lokale Koordinierungsstelle bringt die Fachplanungen der städtischen Referate an einen Tisch, vernetzt städtische und nicht-städtische Akteure und stimmt die Maßnahmen der verschiedenen Interessengruppen ab.

Potenziale des Münchner Handlungsraumansatzes

Das Instrument stärkt eine agile und fachübergreifende Verwaltung, um den Herausforderungen der Transformation zu begegnen. Es ermöglicht:

  1. Agile Verwaltung: Eine hierarchiearme Zusammenarbeit sorgt für interne Transparenz und mehr Agilität.
  2. Moderation: Die konstruktive Moderation von komplexen Interessenslagen und Zielkonflikten der Stadtentwicklung.
  3. Akquise: Die Akquise innovativer Entwicklungsprojekte und Forschungsvorhaben.
  4. Synergieeffekte: Synergieeffekte zwischen den einzelnen Fachplanungen und Aktivitäten zivilgesellschaftlicher und wirtschaftlicherAkteure.

Zum Ursprung der Studie

Das Deutsch-Französische Zukunftswerk hat die Studie im Rahmen einer Partnerschaft mit dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung der Landeshauptstadt München verfasst. Das Zukunftswerk, verankert im Vertrag von Aachen, hat zum Ziel, die sozial-ökologische Transformation unserer Gesellschaften im deutsch-französischen Dialog zu begleiten und zu unterstützen.

Hierbei verfolgt es einen Bottom-Up-Ansatz. Es begleitet ausgewählte Partnerkommunen auf ihrem Weg zu einer klimagerechten und -neutralen Stadtentwicklung und identifiziert durch begleitende Feldforschung hemmende und förderliche Faktoren der lokalen Transformationsbemühungen. Auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse entwickelt das Zukunftswerk in einem kollaborativen Prozess mit Expertinnen und Experten aus Kommunen, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Verwaltung in Deutschland und Frankreich politische Handlungsempfehlungen für die nationalen Regierungen.

Das Team des Zukunftswerks verfolgt einen transdisziplinären Forschungsansatz, indem es die Ziele der Forschung gemeinsam mit den Kommunen setzt und Beobachtungen gemeinsam auswertet.

Publikation:

Spinrath, T. E., Plessing, J. (2023): Der Münchner Handlungsraumansatz: Transformation durch agile Verwaltung gestalten. - RIFS Study, November 2023. https://doi.org/10.48481/rifs.2023.028+

Über das Deutsch-Französische Zukunftswerk

Das Deutsch-Französische Zukunftswerk wurde durch Artikel 22 des Aachener Vertrags im Jahr 2019 ins Leben gerufen. Sein Ziel ist es, sich mit gesellschaftlichen Transformationsprozessen beider Länder auseinanderzusetzen. Dafür bringt es Interessengruppen und relevante Akteur:innen aus Zivilgesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft aus Deutschland und Frankreich zusammen.

Auf der Grundlage lokaler Erfahrungen und eines intensiven Dialogs mit den Akteur:innen beleuchtet das Deutsch-Französische Zukunftswerk die ökologischen, sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen, um gemeinsame Lösungsansätze zu entwickeln. Es formuliert Vorschläge für die nationale Politik beider Länder.

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Portrait Thomas Spinrath
Thomas Spinrath

Foto: A. Birkenholz/MVHS

Thomas Spinrath ist Politikwissenschaftler und Transformationsforscher und arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Deutsch-Französischen Zukunftswerk. Er begleitet in ko-kreativen Forschungsprozessen Städte auf dem Weg der sozial-ökologischen Transformation. Thomas Spinrath hat einen M.A. in Transformationsstudien (Europa-Universität Flensburg) und einen B.A. in Politik und Gesellschaft (Universität Bonn). Er ist Alumnus des europäischen Programms DialoguePerspectives. Discussing Religions and Worldviews. 

https://www.rifs-potsdam.de/de/menschen/thomas-spinrath

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Portrait Julia Plessing
Dr. Julia Plessing

Julia Plessing ist seit April 2021 wissenschaftliche Projektleitung beim Deutsch-Französischen Zukunftswerk, welches vom BMBF gefördert wird und am RIFS angesiedelt ist.

Von 2006 bis 2020 arbeitete Julia in der Entwicklungszusammenarbeit, zunächst bei der GIZ, dann als Gutachterin für Genderanalysen, Evaluation und Forschung im südlichen Afrika. Sie hat in Bologna, Brighton, Paris und Amsterdam Internationale Politikwissenschaften studiert und 2020 ihre Promotion (Thema: Challenging Elite Assumptions on Citizen Participation against Development Realities on the Ground) an der University of Johannesburg abgeschlossen.

https://www.rifs-potsdam.de/de/menschen/julia-plessing

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Photo portrait Stephanie Hesse
Stephanie Hesse

Foto: Sina Villinger

Stephanie Hesse ist seit 2023 Referentin für Pressearbeit beim Deutsch-Französischen Zukunftswerk. Sie studierte Medienwissenschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Université Paris 1 – Panthéon Sorbonne, bevor sie als Journalistin und Redakteurin für verschiedene deutsch-französische Medien tätig war. Von 2010 bis 2021 koordinierte sie die Webprojekte der Goethe-Institute Frankreich
und beriet als selbständige Contentstrategin gemeinnützige Organisationen mit Themenschwerpunkt Nachhaltigkeit.

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Pressemitteilung Studie Handlungsraumansatz
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