Initiativen

Die Stadt Tamm im Landkreis Ludwigsburg zeigt, wie Wärmewende gehen kann: Im Schnelltempo hat sie ein klimaneutrales Wärmenetz aufgebaut, das erste Einwohner:innen mit bezahlbarer Wärme versorgt. Bis 2030 soll der gesamte alte Ortskern mit dem Netz verbunden und die Erzeugungsanlagen errichtet werden. Tamm wird damit zum Vorzeigebeispiel für ambitionierte Wärmewendeprojekte in kleinen Gemeinden.

Chemnitz wurde für seine erfolgreiche kommunale Klimapolitik mehrfach mit dem European Energy Award ausgezeichnet. Der Stadtteil Chemnitz-Brühl zeigt, wie mit dem Quartiersansatz Wärmewende und Wiederbelebung von Stadtquartieren kombiniert werden.

Die Gemeinde Hoort und das Amt Hagenow-Land sind Vorreiter in der Erzeugung von Windenergie. Das Besondere: Die Gemeinde und das Amt sowie individuelle Bürger:innen halten Anteile an den Windparks. Nun soll die Energieerzeugung in die kommunale Wärmeplanung eingebunden werden.

München möchte bis 2035 klimaneutral sein. Mit dem integrierten Quartiersansatz verfolgt die Landeshauptstadt München das Ziel, Bestandsquartiere hin zur Klimaneutralität und Klimaresilienz zu transformieren. Was München in einigen Vorzeigeprojekten erfolgreich getestet hat, plant die Stadt bis 2035 auf das gesamte Stadtgebiet zu übertragen.

Wie kann die klimaneutrale Wärmewende bis 2035 gelingen? Die Stadt Greifswald hat mit einem der größten Solarthermiefelder Deutschlands den Grundstein dafür gelegt, die Fernwärmeversorgung auf erneuerbare Energien umzustellen. Auf Quartiersebene sollen Integrierte Energetische Quartierskonzepte Potentiale zur Energieeinsparung im Strom- und Wärmebereich aufzeigen.

Der Landkreis Lörrach möchte seine kommunale Wärmeversorgung bis 2040 klimaneutral gestalten. Bereits 2021 begann er dafür mit seiner Wärmeplanung. Das Besondere dabei: Der Wärmeplan wurde gleich für 35 Städte und Gemeinden der Region erstellt. Damit ist der Landkreis ein Vorreiter der interkommunalen Wärmeplanung.

Von der Wasserstoffproduktion bis zum Aufbau eines Fernwärmenetzes, das mit kohlenstofffreier Energie versorgt wird, ist Pau ein echtes Innovationszentrum für die Energiewende. Der Schlüssel zum lokalen Erfolg: Investitionen und Unterstützung, die so konzipiert sind, dass möglichst viele Menschen davon profitieren.

Klimaneutralität bis 2030: Das Ziel der Metropolregion Lyon ist ehrgeizig. Genauso ehrgeizig sind die eingesetzten Mittel: Bei der Erzeugung von erneuerbarer Energie und Wärme, der Einbindung der Bürger:innen und der Kontrolle des Verbrauchs ist Lyon in Frankreich und Europa Vorreiterin.

Das Wärmenetz von Brest, das zu 90 Prozent aus erneuerbaren Energien und Abwärme gespeist wird, ist eine bahnbrechende Infrastruktur. Doch Brest ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus: Durch eine rigorose Energieplanung und eine starke Beteiligung an europäischen Kooperationsprogrammen verfolgt die Stadt eine ambitionierte Energiewende.

In Metz ist die gemeinschaftliche Erstellung des lokalen Klima-Luft-Energie-Plans Teil einer Transformationsstrategie, die sich auf zwei Säulen stützt: Bürgerbeteiligung, insbesondere zur Änderung von Verbrauchsgewohnheiten, und technische Expertise zur Steigerung der Energieeffizienz von Infrastrukturen.

Stadt und Landkreis Ludwigsburg beeindrucken durch ihre Ambitionen in den Bereichen Wärmewende und Klimaschutz: Während die Stadt mit Hilfe innovativer Technologien auf erneuerbare Energien umsteigt, verschreibt sich der Landkreis der Transformation von administrativen Strukturen hin zu einer klimaneutralen Verwaltung.

Wie schaffen wir den Sprung von der abstrakten Strategie in das konkrete räumliche Handeln? Diese Frage stellen sich viele Kommunen, die sich fit für die Zukunft machen. München hat dafür ein entscheidendes Werkzeug entwickelt: die Handlungsräume.

Nur wenige französische Städte engagieren sich so massiv für die Reduzierung ihres CO2-Fußabdrucks: Die Stadt Lyon widmet ein Drittel ihres mehrjährigen Investitionsplans dem ökologischen Wandel. „Der Ehrgeiz ist der Herausforderung angemessen und wir werden alle Energien brauchen, um sie zu meistern“, so der Bürgermeister Grégory Doucet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das zerstörte Siegen wieder aufgebaut – und stellte das Auto in den Fokus seiner Stadtentwicklung. Der Fluss, der durch das Zentrum fließt, wurde damals mit einem riesigen Parkplatz überbaut. 2012 riss die Stadt ihn ab, renaturierte das Ufer und leitete damit eine tiefgreifende Transformation ein.

In Pau fahren die öffentlichen Verkehrsmittel nun mit lokal produziertem Wasserstoff. Langfristig soll dieser zu 100 Prozent von den Sonnenkollektoren der Stadt gespeist werden. Diese ersten Erfahrungen nähren die nationalen Überlegungen zum Potenzial von Wasserstoff, aber auch zu Strategien der Stadterneuerung und des Energiewandels im weiteren Sinne.

100% Bio in der Schulkantine – das ist in Mouans-Sartoux bereits seit 2012 Realität. Die Stadt im Süden Frankreichs baut ökologisches Gemüse vor Ort an, engagiert sich für Ernährungsbildung und -gerechtigkeit und inspiriert Kommunen weltweit, eine lokale Ernährungswende voranzutreiben.

In Nordfrankreich tut sich was: Die Stadtgemeinde Dünkirchen, eine französische Industriehochburg, die seit den 1980er Jahren an Bedeutung verloren hat, engagiert sich, um den Wandel der lokalen Industrien zu begleiten und ihre Stadtlandschaft neu zu gestalten. Ziel: die industrielle Dynamik, die Lebensqualität der Einwohner:innen und die drastische Reduzierung des Klimafußabdrucks miteinander in Einklang bringen.

Nach dem Ende des Kohleabbaus im Jahr 1986 setzte die nordfranzösische Kleinstadt Loos-en-Gohelle auf die kollektive Aufarbeitung der eigenen Geschichte. Mithilfe einer partizipativen Kulturpolitik gelang es der Kommune, die Bürger:innen für die sozial-ökologische Transformation zu mobilisieren.

Der bevorstehende Ausstieg aus der Braunkohleverstromung bringt wirtschaftliche und soziale Veränderungen für den Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt mit sich. Für Kommunen wie Höhenmölsen und Zeitz ergeben sich dadurch auch neue Chancen für die lokale Aushandlung ihrer Zukunft.

Das durch die sorbische Kultur geprägte Dorf Nebelschütz in Sachsen hat sich Nachhaltigkeit unter dem Schlagwort „Enkeltauglichkeit“ auf die Fahnen geschrieben. Die Gemeinde kompensiert ihren Flächenverbrauch durch das Modell des Ökokontos, welches ökologische Ausgleichsflächen vorsieht.

Die Universitätsstadt Marburg möchte ihren CO2-Ausstoß reduzieren und bis 2030 klimaneutral werden. Um ihr Ziel gemeinsam mit den Bürger:innen zu erreichen, hat die Stadt mit zivilgesellschaftlicher Beteiligung einen Klimaaktionsplan erarbeitet, der sich nun in der Umsetzung befindet.