Von der lokalen Umgestaltung zur Mobilisierung für den regionalen Wandel


Seit über 20 Jahren dokumentiert die Gemeinde ihre Erfahrungen mit dem Strukturwandel und verfügt über strukturierte Methoden der Analyse und Bewertung ihrer eigenen Ansätze. Darüber hinaus stellt sie dieses Wissen im Rahmen der „Villes pairs“-Workshops auch anderen Gemeinden und Initiativen zur Verfügung.
Gemeinsam haben wir untersucht, inwieweit die Identifikation der lokalen und regionalen Akteur:innen mit ihrer Region und ihrer Geschichte maßgebend für die Resilienz und den ökologischen Wandel dieser Gemeinde waren.
Erstes Festival „Les Gohelliades“.
Gründung von „La chaîne des terrils“ (im gesamten Kohlerevier der Region Hauts-de-France aktiver Verein für nachhaltige Entwicklung).
Gründung des Nationaltheaters „Culture commune“.
Erste Überarbeitung des Flächen- nutzungsplans und Evaluierung mit Bürger:innenbeteiligung.
Ökologische Bauweise von Häusern.
Annahme der Charta zur Lebensumwelt.
Eröffnung des Solarkraftwerks LumiWatt.
Loos-en-Gohelle wird „Modellpro- jekt für die Umgestaltung zu einer nachhaltigen Stadt“.
Beginn der Peer-Cities Workshops.
Gründung der Fabrique des Transitions

Loos-en-Gohelle war bis 1986 eine Bergbaustadt. In Folge der Schließung ihrer Bergwerke, richtete sich die Gemeinde auf eine nachhaltige Wirtschaft aus.
Loos-en-Gohelle zeichnet sich durch eine hohe politische Stabilität aus: Der 1977 gewählte Bürgermeister, Marcel Caron (sozialistische Partei, starke ökologische Ausrichtung), blieb bis 2001 im Amt. Sein Sohn, Jean-François Caron (Europe Écologie Les Verts), löste ihn ab und ist der derzeitige Bürgermeister. Dessen Nachfolger zur Mitte der aktuellen Amtszeit wird der ehemalige Verwaltungschef Geoffrey Mathon.
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Gemeinsam mit den Bürger:innen verabschiedete Charta zur Lebenswelt im Jahr 2000: Das Dokument hat zwar keine juristische Grundlage, schafft jedoch einen Rahmen für die kommunale Politik in verschiedenen öffentlichen Bereichen (Flächennutzung, Agrarpolitik, Wassermanagement usw.). Die Charta ist auch heute noch aktuell.
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Die Gemeinde setzt sich seit 1997 für ökologisches Bauen ein: Erhalt und Restaurierung der ehemaligen Bergbaustätte „Base 11/19“ sowie deren Umfunktionierung zu einem Kompetenzzentrum für nachhaltige Entwicklung.
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Senkung des Energieverbrauchs und vollständige Deckung des Strombedarfs durch lokale, erneuerbare Energie: Verpflichtung zur Null-Energie-Region (TEPOS, „Territoires à énergie positive“), Einführung eines Bürger:innen-Solarplans sowie Beteiligung dieser an dessen Bau und Finanzierung.
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Entwicklung der Lebensmittel-Initiative VITAL („Villes, transition et alimentation locale“) und Einbeziehung aller lokalen und regionalen Akteur:innen aus diesem Bereich: Förderung der Ansiedlung von Biobauern:innen in der Region, 100 % biologische Gemeinschaftsverpflegung sowie die Schaffung öffentlicher Mikro-Gemüsegärten.
Die Einbeziehung der Bürger:innen in Loos-en-Gohelle ist die Grundvoraussetzung einer jeden Politik, die in dieser Region zum Strukturwandel führen soll.
Seit den 1990er Jahren verpflichtet sich die Gemeinde dazu, ihre Bürger:innen systematisch in die Ausarbeitung und Umsetzung dieser Maßnahmen einzubeziehen. Die Gemeinde richtete hierzu ein wissenschaftliches Komitee für Bürger:innenbeteiligung ein und veröffentlichte im Jahr 2020 einen dazugehörigen Referenzrahmen.



